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Standhaftes Leningrad, der letzte König der Obotriten und ein Künstlerleben in fünf Bildern - Fünf E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis

Pressemeldung von: - 15.12.2017 08:18 Uhr
Den verantwortlichen Pressekontakt, für den Inhalt der Pressemeldung, finden Sie unter der Pressemeldung bei Pressekontakt.

Standhaftes Leningrad, der letzte König der Obotriten und ein Künstlerleben in fünf Bildern - Fünf E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis
„Das Wunder von Leningrad“ - ein besonderes Buch ist der erste der fünf Deals der Woche, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de eine Woche lang (Freitag, 15.12.17 – Freitag, 22.12.17) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind. Sein Autor ist Erwin Johannes Bach, ein sehr vielseitiger Musikwissenschaftler und Komponist, der unter den schrecklichen Ereignissen des 20. Jahrhunderts zu leiden hatte, sich aber dennoch seinen Glauben an die Kraft und Standhaftigkeit der Menschheit bewahrt hat. Ein eindrücklicher Beweis dafür ist sein bewegender Augenzeugenbericht über die 900 Tage der Blockade von Leningrad zwischen dem 8. September 1941 und dem 27. Januar 1944.

Standhaft und mutig war auch der letzte Fürst des slawischen Stammes der Obotriten. Ihm und seinen drei Söhnen und der Geschichte der alten Slawenburg Dobin am Schweriner See widmet Heinz Falkenberg seine historische Darstellung. Um Mut geht es auch in den ausdrücklich „Mutgeschichten“ genannten Texten von Jan Flieger, in denen sich zeigt, dass Mut manchmal ganz anders aussieht als man gewöhnlich denkt. Außerdem bringt dieser Newsletter einen utopischen Roman von Alexander Kröger, in dem sich die Menschen gegen kriegerische Außerirdische wehren müssen, sowie eine Begegnung mit dem Leben und Werk des neben Caspar David Friedrich bedeutendsten deutschen Malers der Frühromantik – dem 1777, also vor 240 Jahren, in Wolgast geborenen Philipp Otto Runge. Ausgangspunkt für die Annäherungen von Renate Krüger an den Künstler sind fünf seiner Bilder.

Erstes Angebot des aktuellen Newsletters aber ist das Buch „Das Wunder von Leningrad“ von Erwin Johannes Bach, das soeben von der EDITION digital herausgegeben wurde – und zwar sowohl als E-Book wie auch als gedruckte Ausgabe: Dieser Bericht eines Zeitzeugen besticht durch große Bildhaftigkeit und Gedankentiefe. Erwin Johannes Bachs Leben verlief dramatisch, 1897 in Hildesheim geboren, verlor der spätere Komponist und Schriftsteller im Ersten Weltkrieg seinen Bruder – eine lebenslange Wunde –, musste auch selbst an die Front. Er studierte in verschiedenen Disziplinen, publizierte ein wichtiges musikwissenschaftliches Werk: „DIE VOLLENDETE KLAVIERTECHNIK“, schuf vier Sinfonien, von denen drei durch Flucht und Krieg verlorengingen. 1934 mit seiner jungen Frau vor den Nationalsozialisten in die UdSSR geflohen, geriet er in die Stalinschen „Säuberungen“, erlebte Erniedrigung und Verbannung. Die Familie (drei Kinder wurden geboren) war zu einer Odyssee mit den Stationen Moskau, Odessa, Swerdlowsk im Ural, Tomsk in Sibirien, Taschkent in Usbekistan gezwungen. Bei Kriegsausbruch hatte es Bach nach Leningrad verschlagen, das schon bald einem der grausamsten Vernichtungsfeldzüge der deutschen Wehrmacht ausgesetzt war. Von dieser Blockade handelt der hier erstmals veröffentlichte Text, von den zerschossenen Häusern, den verhungernden, erfrierenden Menschen dieser einst so prächtigen Stadt. Und doch ist es keine Botschaft der Resignation oder gar Verzweiflung, denn Bach glaubte an die innere Kraft des Menschen. Ein Tschaikowski-Konzert im eisigen Winter 1941/42 wird ihm zum Beweis für Mut und Unbeugsamkeit gegenüber böswillig-mörderischer Zerstörung. Eine Botschaft, die durch ihre tiefen Wahrheiten überzeugt!

Dieses Buch, das anlässlich des 120. Geburtstages von E. J. Bach erscheint, ist ein Zeugnis menschlicher Standhaftigkeit in größter Not. Ergänzt wird der Text durch Artikel und Briefe über Leben und Werk dieses zu Unrecht vergessenen Künstlers. Herausgeber des Augenzeugenberichtes sind Tochter Aljonna Möckel, eine bekannte Übersetzerin, die gemeinsam mit ihrem Mann Klaus Möckel auch schon schriftstellerisch tätig war. Klaus Möckel ist Autor zahlreicher Bücher verschiedener Genres. Beide bemühen sich seit mehreren Jahren, das musikalische und literarische Erbe des Komponisten E. J. Bach dem Vergessen zu entreißen. Hier der Anfang des „Wunders von Leningrad“:

„Es war ein kalter und später Frühling, der Frühling 1941, kalt und spät selbst für die Stadt Leningrad, deren Klima ihre Menschen nicht verzärtelt. Noch im Mai waren die Knospen nicht erwacht, und auf den Teichen der Parks schillerte das weiße Eis. Und dann kam der Juni mit Lenzesgrün und Blüten, und dann kam der Krieg. Viele Schicksale hatte Leningrad erlebt, seit der Zeit schon, da es noch St. Petersburg hieß. Sogleich war sommerliche Freude ausgelöscht wie eine umgestürzte Fackel, und graue Sorge umdüsterte das Haupt der Stadt. Ihr Gehirn wurde zu einem Ganglienzentrum des Krieges, Leningrad wusste sein Schicksal vom ersten Tage. Ich sprach von der Roten Armee. Leningrad sprach von Blockade und Sterben, sprach von Hunger, den es kannte von früher. Leningrad gedachte der Interventionskriege und dachte an Not, an hundertfünfundzwanzig, an hundert und fünfzig Gramm Brot am Tag.

Ich glaubte, der Eindringling, der im Inneren seines Landes schon viel zu lange sich an schmachvoll usurpierter Macht hielt, würde zerschellen im ersten Anprall. Aber seine Macht war noch unermesslich, und die Stadt sah den Strahl, der auf sie niederzucken würde. Wie eine leuchtende Landschaft verbleicht unter heraufziehendem Sturmgewölk, so verdüsterte die säulenreiche Stadt sich von Stunde zu Stunde. Die Front rückte heran, ein vieltausendköpfiges Ungeheuer, feuerspeiend aus vielen Tausenden von Schlünden. Tod und Verderben ging nieder auf die Stadt, welche eine apokalyptische Macht des Bösen schlechthin und des Teuflischen vertilgen und dem Erdboden gleichmachen wollte. Und eines Tages stand es angeschlagen und geschrieben auf den Plätzen der Stadt:

„L e n i n g r a d i s t F r o n t g e w o r d e n.”

Das Antlitz der Stadt verdüsterte sich schwerer, und sie sank in Trauer und Asche. In aschfahles Grau hatten sich die goldenen Spills, die charakteristischen Nadelspitzen der Türme gekleidet, die sonst die Stadt überglänzten. Grauschwarz überzog sich die große goldene Kuppel der St. Isaak-Kathedrale und die kleinere der Admiralität. Ein Wald grauer Fesselballons stand über der Stadt. Immer mehr Fenster der Häuser und Vitrinen der Läden wurden zugemauert, das fröhliche Leben in den Passagen war versickert und verstummt. Kunst- und Kulturschätze wurden aus der Stadt geschafft, Denkmäler wurden verschalt und mit bombenfestem Beton umhüllt.

Lebendes verwandelte sich in Stein, wie Mensch und Tier in grauer Vorzeitsage. Leningrad ward Front. Die Bomben wühlten sich in sein blutendes Leben und zauberten die Häuserfassaden hinweg, so dass man in die Wohnungen hineinblickte wie vom Parterresitz in das Zimmer einer Bühnenkulisse. Mit einem sonderbaren kaltherzigen, eisern klingenden Bellen rissen die Projektile der Langrohrgeschütze klaffende Löcher in die Häuserfronten, hinter denen eben noch lebende Mütter saßen mit warmen Kindern. Die Männer waren fort, die Väter, Brüder, die Söhne und Gatten. Sie lagen vor der Stadt, und der Fuß keines Feindes hat die Stadt betreten.“

Ebenfalls ein Original-Produkt der EDITION digital ist der heute erschienene Band „Zur Geschichte des letzten Obotritenfürsten Niklot, seiner Söhne und der alten Slawenburg Dobin“ von Heinz Falkenberg – ebenfalls zeitgleich als E-Book und als gedruckte Ausgabe: Das Buch erzählt unter Nutzung historischer Fakten die reale Geschichte des letzten Königs der Obotriten, Niklot, welcher vor 870 Jahren endgültig vor die Entscheidung gestellt wurde, sein Land den christlichen Heeren zu unterwerfen oder sich gegen die Angreifer zu verteidigen. Unter dem sächsischen Herzog Heinrich dem Löwen kam es deshalb im Jahre 1147 zu einem Kreuzzug gegen die noch heidnischen Slawen. Zur Verteidigung hat dabei Niklot die Burg Dobin zwischen Schweriner See und Döpesee umfassend ausbauen lassen. Die Angreifer konnten die Burg auch nicht erobern. Doch ließen sich anschließend 1000 Slawen taufen. Das unentschiedene Schicksal des Obotritenreiches endete endgültig mit neuen Feldzügen der Sachsen und Dänen im Jahr 1160 und in den folgenden Jahren, bei denen Niklot den Tod fand und zwei seiner Söhne aktiv die Politik ihres Vaters weiter verfolgten. Schließlich ergab sich der überlebende Sohn Pribislav dem Sachsenherzog, ließ sich taufen und wurde von Heinrich dem Löwen als erster christlicher Fürst in Mecklenburg eingesetzt. Die alte Burg Dobin verlor danach an Bedeutung und wurde später nur wirtschaftlich genutzt. Im Andenken an das Wirken des Fürsten Niklot richtet der Kulturverein Sagenland e.V. in dieser touristisch interessanten Region einen „Niklotpfad“ mit Hinweistafeln und Sagensteinen ein. Werfen wir einen Blick in die Geschichte der Obotriten in Mecklenburg:

„Seit dem 6. Jahrhundert n. Chr. breiteten sich von Osten kommend, slawische Völker, ursprünglich aus dem Gebiet des Schwarzen Meeres stammend, in der Region Ostdeutschlands aus. Die ehemals dort wohnenden germanischen Stämme waren überwiegend zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert im Zuge der Völkerwanderung nach Süden in Richtung auf das Römische Reich abgewandert. In mehreren Wellen drangen in den folgenden Jahrhunderten die Slawen in die zumeist unbewohnten Gebiete vor, gründeten Siedlungen und machten das Land urbar. Sie begannen, Keramiken herzustellen, hielten an der Religion ihrer Vorfahren fest und errichteten neben ihren Wohnburgen und Dörfern erdgebundene Fluchtburgen zum Schutz der Bewohner vor feindlichen Angreifern.

Im Verlauf der Entwicklung bildeten sich einzelne Stämme der Slawen heraus, welche von deutscher Seite oftmals als Wenden bezeichnet wurden. Diese Stämme wurden von Fürsten und lokalen Adligen geleitet. Basis ihrer Herrschaft waren Burganlagen als Wohnbereiche, zu denen jeweils eine Reihe von Dörfern in der Umgebung der Burgen gehörte.

In der Region um den Schweriner See hatte sich der slawische Stammesverband der Obotriten angesiedelt. Die Fürsten dieses Stammes hatten ihren Hauptsitz auf der Feste mit deutschem Namen Mecklenburg (auch Mikelenburg, Michelenburg, aus dem Altslawischen übersetzt: Große Burg), heute die historische Burganlage bei dem Ort Dorf Mecklenburg. Im 12. Jahrhundert gehörte das Areal von Lenzen an der Elbe bis nach Kessin an der Warnow sowie von der Ostseeküste in südlicher Richtung bis um die Region Parchim zum Obotritenreich.

Zum Zeitpunkt seiner höchsten Entwicklung wurde der Obotritenstaat von einem Gesamtherrscher, dem Knese, geführt, welcher auch manchmal von deutschsprachigen Historikern als dux (Fürst) oder rex (König) bezeichnet wurde. Ihm stand jeweils eine Gruppe von Adligen als Führungskräfte zur Seite. Diese meist kleine, eng begrenzte Gruppe von Adligen besaß größere Burgen und Burgbezirke (Burgwarde) und war mindestens mit der Großfürstenfamilie des Königs verwandt. Diesem Umstand verdankten sie auch ihre hervorgehobene Stellung im Land. Einige von ihnen herrschten dabei über Teilstämme (Escher, F.: Zur politischen Geschichte der Slawen zwischen Elbe und Oder vom 10. bis zum 12. Jahrhundert. In: Slawen und Deutsche zwischen Elbe und Oder. Ausstellungskatalog, Berlin, 1983).

Westlich des Obotritenreiches hatte sich im heutigen Niedersachsen ein sächsisch-christliches deutsches Herzogtum gebildet. Das Bestreben der sächsischen Herzöge, ihren Machtbereich auszudehnen, richtete sich vor allem gegen die Ländereien der Slawen. Im Jahre 1142 wurde im Sachsenland der noch junge Welfenherzog Heinrich zum Herrscher erhoben, welcher später aufgrund seiner Aktivitäten den Beinamen „Heinrich der Löwe“ erhielt.

Nördlich des Obotritenlandes regierten dänische Könige, welche ebenfalls schon in ihren Reichen das Christentum angenommen hatten. Zeitweilig gehörten Dänemark, Schweden, Schleswig-Holstein und Gebiete an der heutigen deutschen Ostseeküste zu ihrem Einflussbereich.

Die östlichen und südlichen Nachbarn der Obotriten waren wiederum Slawen, zu denen vor allem der Stammesverband der Lutizen, zuvor oft als Wilzen bezeichnet (u. a. mit den Stämmen der Kessiner, Zirzipanen, Tollenser und Redarier), die Linonen und Brizanen sowie die Pommern zählten. Mit dem Obotritenland gab es zeitweilig Gemeinsamkeiten, aber immer wieder auch kriegerische Auseinandersetzungen. Es war keine ruhige Zeit für die Obotriten. Immer wieder kam es zu Kämpfen und Zwistigkeiten mit den Nachbarn, besonders mit den Sachsen und Dänen, aber auch mit anderen slawischen Stämmen. So wechselten in diesen unruhigen Zeiten auch immer wieder die genauen Grenzziehungen und Gebietszuordnungen.“

Erstmals im Jahr 2000 erschienen im Arena Verlag Würzburg die „Mutgeschichten“ von Jan Flieger: Wie sieht eigentlich Mut aus? Wie fühlt er sich an? Und kann jeder mutig sein? Auf Fragen wie diese gibt der Schriftsteller Jan Flieger in seinen vier kleinen Geschichten sehr unterschiedliche, nachdenkliche Antworten. Sicher ist, Mut hat auf keinen Fall immer mit Kraft und Größe zu tun. Oft ist etwas ganz anderes entscheidend. Und auch Kinder können sehr mutig sein. Das zeigt auch diese Geschichte:

„Gerettet!
Hinter der Schule ist der Park. Dort warten die anderen Kinder der Tiger-Bande auf Michi. „Endlich kommst du!“, ruft Julia. Alle mögen Michi. Aber heute hat Michi Sebastian mitgebracht.

Den können die anderen nicht leiden. Sebastian ist sehr still und außerdem der Klassenbeste. „Der kann abschwirren“, sagt Niklas verächtlich. „Streber brauchen wir nicht in der Tiger-Bande“. Niklas ist der Anführer der Tiger-Bande. Er trainiert Judo im Sportverein. Niklas kann sogar den dicken Olli aus der vierten Klasse ganz einfach über die Schulter werfen. Echt stark!

Michi schüttelt den Kopf. „Bist du vielleicht doof“, sagt er zu Niklas. „Dann haut doch beide ab!“, ruft Niklas zornig. Die anderen sagen nichts.

Michi zieht Sebastian fort. Sie gehen an den Fluss. Ein Stück weiter unten am Ufer spielen zwei kleine Buben im Matsch. Die Tiger-Bande kommt auch. Niklas, Julia, Philipp und die anderen. Sie setzen sich ans Ufer und werfen Steinchen ins Wasser. Niklas wirft am weitesten. Ganz klar!

Michi und Sebastian bauen gerade einen Stausee, da hören sie plötzlich Geschrei. „Mama!“, brüllt einer der kleinen Buben. Er ist ins Wasser gefallen. Der andere Junge steht am Ufer und heult. Michi und Sebastian rennen schnell hin. Jetzt haben auch die anderen Kinder gesehen, was los ist. „Hilfe!“, schreit der Kleine und rudert wie verrückt mit den Armen. Der schafft es nicht bis ans Ufer, denkt Michi erschrocken. „Mensch“, schreit er, „einer muss ins Wasser!“ Keiner traut sich. Alle schauen auf Niklas. Aber der scharrt auch nur mit den Füßen im Sand.

Da platscht es. Sebastian ist gesprungen! Er schwimmt, packt einen Stock und streckt dem Kleinen den Ast entgegen. Der greift zu, aber seine Finger rutschen ab. Das nasse Holz ist einfach zu glatt. Endlich! Der kleine Junge hat den Stock erwischt. Atemlos sehen die anderen, wie Sebastian ihn ans Ufer zieht. Dann hocken die beiden nassen Jungen schnaufend im Sand. „Das war ganz toll von dir, Sebastian“, sagt Julia.

Plötzlich fragt Philipp: „Wo ist denn Niklas?“ Alle sehen sich um. Aber Niklas ist nicht mehr da.“

Erstmals 1986 brachte Alexander Kröger seinen Science-Fiction-Roman „Die Engel in den grünen Kugeln“ als Band 199 der Reihe „Spannend erzählt“ im Verlag Neues Leben Berlin heraus. Dem E-Book liegt die überarbeitete Auflage zugrunde, die 2014 unter dem Titel „Falsche Brüder“ im Projekte Verlag Cornelius Eisleben und Halle erschien. Der utopische Roman ist gleichzeitig eine Parallelhandlung zu „Robinas Stunde Null“: Dicht presst sich Igor Walrot an den Boden, während ringsum die todbringenden blauen Blitze aufzucken. Etwas Unbegreifliches ist geschehen. Da sind in Nordeuropa fremde Raumschiffe gelandet und überziehen die Erde mit Krieg. Viele meinen, dass es sich bei den Auseinandersetzungen um ein Missverständnis handelt, und wollen die Fremden wie Gäste begrüßen, doch Igor glaubt nicht an die Friedfertigkeit der Besucher aus dem All. Bestärkt wird er in seiner Meinung von Dagmar, jenem dunkelhaarigen Mädchen, das immer in der vordersten Kampflinie zu finden ist. Und so übernimmt er auch den gefährlichen Auftrag, der ihn bis in die Basis der Außerirdischen führt, die seltsamerweise wie Engel aussehen. Kriege sind zum Zeitpunkt der Handlung auf der Erde Geschichte. Es dauert lange, bis die Menschen wirksamen Widerstand leisten können. An einem packenden Einzelschicksal schildert Kröger das leidvolle abenteuerliche Geschehen um die Eindringlinge. Und so beginnt der spannende utopische Roman:

„Ich presste mich in die flache Mulde. >Sie sehen meinen Rücken!<, dachte ich panisch. Meine Hände krallten sich in trockene Moosbüschel. Ich empfand nicht den Schmerz, den die Sandkörner verursachten, wenn sie sich unter die Fingernägel schoben, bemerkte nicht den krampfigen Druck in Brust und Rücken; ich wollte schier in den Boden hineinkriechen. Hartes Kraut stieß ins Gesicht, aber ich veränderte meine Lage nicht. Jede Faser meines Körpers war auf den einen Satz eingestellt, der wie ein Schrei durch meinen Kopf jagte: >Ich will leben, ich will leben ...< Und je näher das penetrante Zischgeknatter des blauen Blitzes kam, desto lauter schrie es in mir.

Eine Sekunde erinnerte ich mich der eingebläuten Instruktionen: Sie schießen blind, harken ein Areal automatisch ab. Du kannst stehen, sitzen, bei dieser Waffe haben sie dich nicht im Visier. Das ist deine Chance: Du musst den Blitz sehen, wenn er kommt. Die Schläge halten eine Linie ein. Wenn diese auf dich zukommt, dann spring. Am besten dorthin, wo es bereits eingeschlagen hat. Die Automatik geht nur vorwärts. Freilich, so ganz genau ist das nicht. Um ein, zwei Meter vor und zurück vertun sie sich manchmal - abhängig von der Geländeoberfläche. Aber keine Angst, es tut nicht weh, egal wo es dich erwischt. Nicht einer hat bisher gelitten. Es trifft dich - und aus! Wenn du nicht vorher schreist, später kommst du nicht mehr dazu. Kurz vor meinem Kopf sprang eine Fontäne auf. Trotz der zusammengepressten Lider drang der blaue Schein ins Hirn. Erdreich prasselte nieder. Noch tiefer zuckte mein Gesicht in das stachlige Kraut. Nach zwei Sekunden krachte es erneut, doch zwei Meter links. Dann abermals, schon weiter entfernt.

Da kam ein anderer Gedanke auf, zaghaft noch, drängender, dann mit einer Wucht, die den Körper wie in einem Anfall empor riss. >Vorwärts, zwei Meter vorwärts!< Ich warf mich nach vorn, nahm fast die gleiche Lage ein, nur dass ich jetzt die Arme an den Körper presste. Ich schlug mit dem Kopf hart auf, schmeckte Erde. Langsam zog sich das Brennen abgeschürfter Haut über die linke Gesichtshälfte. Mit diesem Schmerz setzte allmählich logisches Denken ein. Ich horchte auf die Einschläge links von mir. Das trockene Knallen nahm an Lautstärke wieder zu, also die nächste Reihe, die, trat nichts Zufälliges ein, nun hinter mir vorbeigehen musste. Ich winkelte die Arme an, hebelte den Körper nach vorn, noch immer bestrebt, den Bodenkontakt nicht zu verlieren. Dann wurde ich erneut mit Erde überrieselt, und ich roch stechenden Ozon. Der Blitz war in die Mulde gefahren, in der ich vor wenigen Augenblicken gelegen hatte. Noch fünf, sechs Entladungen folgten zur Rechten, dann trat Ruhe ein, langsam entkrampfte ich mich. Ich spürte den kalten Schweiß in den Achselhöhlen und wie mir Tränen über die Nasenwurzel rannen. Die linke Wange brannte stärker. Langsam verlagerte ich mein Gewicht auf den rechten Ellenbogen, stemmte, setzte mich auf.

„Los, auf mit euch und zurück, ihr Blödmänner, sie rücken gleich an!“ Der Unteroffizier sprang zehn Meter neben mir aus einer Kuhle, raffte sein Gewehr auf, verhielt dann doch und beobachtete, wie sein Befehl befolgt wurde. Ich kam nicht sogleich in den Stand, einige Meter rannte ich auf allen Vieren, stolperte dann in die Aufrechte. Das Gewehr schleifte ich, am Lauf gefasst, hinter mir her. „Sammeln, dort hinter der Baumgruppe!“, hörte ich. Die gesamte dünne Kämpferkette auf mehreren Dutzend Metern Länge rannte, hastete zurück. Hinter und neben mir hörte ich es keuchen. Und zum ersten Mal, seit ich als Neuling ganz vorn eingesetzt war, gestand ich mir ein: >Tapfer sind wir, bist du, Igor, nicht gerade! < Als ich den Wald erreichte, verlangsamte ich den Lauf, fiel in den Schritt, verhielt ganz und gar, blickte mich um. Wir hatten fast alle gleichzeitig den dünnen Waldstreifen erreicht, so als gönne einer dem anderen den Vorsprung nicht, den Vorsprung in eine Scheinsicherheit. Denn wie hieß es in der schnoddrigen Anleitung: Wenn sie ein Gebiet ausgiebig beharkt haben, dann rücken sie beharrlich bis zu dieser Linie vor. Und treffen sie dabei auf keinen Widerstand, dann ist man in dieser Zeit sicher. Bis das Spiel von Neuem beginnt.

Ich hatte mich nicht zu fragen getraut, wo da überhaupt der Sinn liege, dass wir nun gleichsam nackt dem Gegner in vorderster Linie entgegentreten, wenn wir dann doch nur vor ihm herliefen. Ich erinnere mich nicht, dass in diesen zwei Tagen auf unserer Seite auch nur ein Schuss gefallen wäre, aber drei Tote hatte es gegeben. >Und ob jetzt alle überlebt hatten?< Auf der anderen Seite des Waldes konnte man bereits wieder einen Kahlschlag sehen. Ich ging noch etliche Schritte, gewahrte, dass die Kameraden sich zwischen den wie gesät liegenden Steinen lagerten. Gegen eine Birke gelehnt, starrte ich durch die Zweige in den Himmel. Was für eine sinnlose Unternehmung! Zweimal hatte ich nun erlebt, wie die vorrückten, zweimal dieses Blitzinferno über mich ergehen lassen; das zweite Mal war ich davongelaufen.

Ich biss die Zähne aufeinander, dass die Kaumuskeln schmerzten. Wie der ausgesehen hat! Ich erinnerte mich des toten Kameraden - ich glaube, er hieß Stephan -, den es beim ersten Angriff unmittelbar neben mir erwischt hatte. Im Sprung hatte ihn der Blitz getroffen, ihn niedergestreckt, den Körper langgepeitscht, als schnelle eine gespannte Feder zurück. Er lag und rührte sich nicht mehr. Noch einen kurzen Augenblick drangen rings aus seinem Körper kleine Funkengarben in den Boden. Mehr hatte ich nicht wahrgenommen, denn da rannte ich, von Entsetzen gepackt, bereits nach hinten, ungeachtet der noch berstenden Entladungen neben mir.“

Erstmals 1997 erschien im Union Verlag Berlin „Aus Morgen und Abend der Tag. Philipp Otto Runge – Sein Leben in fünf Bildern“ von Renate Krüger: Die Autorin hat fünf Gemälde des nicht einmal vierzig Bilder umfassenden Lebenswerkes dieses neben Caspar David Friedrich bedeutendsten Malers der deutschen Frühromantik zum Anlass einer weitreichend angelegten epischen Darstellung genommen. Der so gleichsam von den Werkaussagen ausgehende Text versucht in farbiger und lebendiger Schilderung das Leben des 1777 in Wolgast geborenen, 1810 in Hamburg gestorbenen Künstlers zu erfassen und dem Leser eine Vorstellung von den persönlichen, familiären und gesellschaftlichen Bedingungen zu geben, die hier durch einen tragisch frühen Tod auf das an seiner Vollendung gehinderte Schaffen einwirkten. Unter Bezug auf das 1806 entstandene Doppelporträt der Eltern gibt die Autorin im ersten Bild Auskunft darüber, wie Napoleons Machtausbreitung und der wirtschaftliche Ruin des Bruders Daniel die finanziell ungesicherte Lage des jungen Künstlers und seiner Familie bedrängten; zugleich enthält dieses Kapitel die einfühlsame Darstellung seiner Kinderjahre, spiegelt es in Reflexion und Analyse die von Krankheit und Sensibilisierung geprägte Kindheit. Die Autorin hat dieses Prinzip auch in den folgenden Abschnitten beibehalten: Das 1805 gemalte Gruppenporträt „Wir drei“ wird zum Motiv einer Würdigung und Wertung der besonderen Rolle, die Runges älterer Bruder im Leben des Künstlers spielte. In „Die Lehrstunde der Nachtigall“ und „Bildnis der kleinen Louise Perthes“ sind es Runges Frau Pauline und der ihm freundschaftlich verbundene Verleger Friedrich Perthes, die sich episodisch seines Lebens und seiner Person erinnern. Der zeitliche Abstand der beiden gealterten Menschen vom erlebten Geschehen und die subjektive Sicht ihrer Erinnerungen brechen dabei das Bild des von ihnen geliebten oder geschätzten Menschen auf verschiedenartige Weise. Im abschließenden fünften Bild „Der Morgen“ endlich wird in einer großen Rückschau und wechselnden Perspektiven und Zeitebenen die Ideenwelt des Romantikers Runge aus sozialer Herkunft, Naturerlebnis, Weltanschauung, Freundschaften, politischen Haltungen, künstlerischen Zielsetzungen und Lebenserfahrungen heraus erfasst und in Beziehung gesetzt zu Zeitgenossen und den Erfahrungen des beginnenden Industriezeitalters.

Es ist das besondere Verdienst der Autorin, Wesen und historische Rolle der deutschen Romantik am Schicksal des lange Verkannten und Missverstandenen sichtbar gemacht zu haben. Schauen wir auf das erste Bild:

„Erstes Bild: Die Eltern
1. Kapitel
Philipp Otto Runge: Die Eltern, 1806
Zum zweiten Mal in diesem harten Jahr 1806 fährt Philipp Otto Runge die Straßen, die er in sehnsüchtigen Gedanken so oft zurückgelegt hat: die Wege zwischen Hamburg und Wolgast, zwischen der Weltstadt und dem kleinen pommerschen Hafen, zwischen der Elbemündung und der Mündung der Peene. Doch die Wirklichkeit ist anders als die Sehnsucht, das Land ist unruhig, unsicher, geängstigt. Wird auch uns der Krieg heimsuchen? Werden die Franzosen uns quälen? Die Last dieser Wirklichkeit wird für Runge nicht dadurch leichter, dass er sie nicht allein tragen muss. Frau und Kind sind bei ihm. Er verpflanzt seine ganze Familie von Hamburg nach Wolgast. Zum Mitleid mit dem Land kommen die Sorge und die Verantwortung. Er ist für zwei Menschen verantwortlich: für Pauline und den Sohn.

Sie fahren durch kleine Städte und große Dörfer, bald kann der Blick ungehindert über ausgedehnte Weideflächen schweifen, bald auf tiefgrünen Büschen am Waldesrand ausruhen, die Schwalben fliegen tief, Kirchturmuhren tönen durch die Stille; was hat die Stunde geschlagen?

Alt ist das Land, und alt ist irgendwie die Zeit. Runge scheut sich fast, mit der Last von so viel Jugend und Jungsein hindurchzufahren: er selbst neunundzwanzigjährig, Pauline ist einundzwanzig Jahre alt und der kleine Otto eine Menschenknospe von einem Jahr. Im März war Runge mit dem Bruder Daniel diesen Weg schon einmal gezogen. Ihr Hamburger Handelshaus war zusammengebrochen. Sie wussten nicht mehr, wovon sie in der nächsten Zeit leben sollten. Sie wollten nach Wolgast, um die traurigen geschäftlichen Angelegenheiten mit den Eltern und den Geschwistern zu besprechen und zu ordnen, denn der Konkurs des Hauses Hülsenbeck, Runge & Co traf sie leider alle. Damals wirkte das Land hier ringsum friedlich und tröstend. Jetzt nicht. Nur schnell hindurch, nur schnell nach Pommern. Es besteht kein großer Unterschied zwischen Mecklenburg und Schwedisch-Pommern. Die Landschaft wirkt ähnlich. Die Menschen sind ähnlich. Nur die Obrigkeit ist anders, und Pommern darf froh sein, dass es zu Schweden gehört. Das Joch des Nordens scheint in diesen Zeiten leichter. Runge wird mit diesem Land, mit diesen Menschen leben müssen - wie lange? Doch alles wird anders sein, als er es sich erträumt und ersehnt hat.

Was hat er erträumt? Das Ereignis der Heimkehr der Söhne ... Dieses Bild war während der Kopenhagener Zeit in ihm gewachsen, und seither hat es ihn nicht verlassen. Die Söhne waren ausgezogen in die nahe und in die weite Welt, um ihr Glück und nicht weniger sich selbst zu finden. Nun kehren alle zurück ins Elternhaus, erfolgreich, glücklich, dankbar. Alles und sich selbst legen sie den Eltern zu Füßen: Seht, das ist aus uns geworden, das habt ihr aus uns gemacht. Eure Mühen und Sorgen und schlaflosen Nächte sollen als übergroßer Segen auf euch zurückkehren. Alle die zarten Pflanzen, die ihr unter Schmerzen und Sorgen in den Weltengarten gesetzt habt, haben tiefe Wurzeln geschlagen, sind zu kräftigen Büschen und Bäumen geworden, geben Schutz und Schatten für andere, auch für euch selbst. Damals hat er seinen Traum gezeichnet: Jeder begrüßt und umfängt jeden vor der geöffneten Tür des Elternhauses. Traumhaft leicht und zart sind alle Bewegungen. Nur im Traum könnte es so sein. Damals hat er sogar geplant, den kleinen Saal im Wolgaster Haus seines Bruders Jakob mit diesem Traum zu schmücken, doch es wird nicht geschehen, dieser Traum ist ausgeträumt.

Fort mit den trüben Gedanken! Es bleiben genug andere Bilder, die gemalt werden wollen. Die Lerchen jubilieren, und es duftet nach warmem Waldboden. Es warten noch andere Träume. Und es bleibt so viel gute Wirklichkeit, dass er sich schämen sollte, dem bisschen Traum, das nicht in Erfüllung ging, nachzutrauern. Die Söhne dürfen ja heimkehren. Warum nur die Söhne? Das Kopenhagener Bild war nicht vollständig. Sind die Töchter weniger?

Zugegeben, Töchter bleiben immer viel mehr zu Hause als Söhne. Töchter nehmen die Heimat viel stärker überallhin mit, wohin auch immer sie gehen. Sie haben die Gabe, die Heimat dort auszubreiten und wachsen zu lassen, ein neues Zuhause aus sich hervorgehen zu lassen und über ihre Familien zu breiten. Vier Töchter sind aus dem Runge-Haus hervorgegangen. Erst nach drei Töchtern wurde der erste Sohn geboren, Johann Daniel. Die älteste Tochter, Maria Elisabeth, lebt im Elternhaus. Sie hat keine neue Heimat begründen können. Sie kränkelt seit Kindertagen, ähnlich wie Otto. In ihrer Kränklichkeit und Schwachheit fühlen sich Otto und Maria am meisten verbunden. Otto liebt die um vierzehn Jahre ältere Schwester wie eine zweite Mutter, und die Schwester hört ihre plattdeutsche Namensform Mrieken am liebsten aus dem Munde Ottos.

Die zweite Tochter, Ilsabe Dorothea, ist schon Witwe. Durch ihre Ehe mit dem Gutspächter Helwig wurde die Familie Runge auch im Mecklenburgischen heimisch. Ilschen, auch Helwigsch genannt, verstand es ganz besonders gut, die alte Heimat auszubreiten, auch auf ihre Pachtungen Großen-Helle und Lüdersdorf nördlich von Penzlin, zwischen Waren und Neubrandenburg. Das Rungesche Leben spielt sich fortan zwischen Hamburg, Lüdersdorf und Wolgast ab. Ilschen hat wenig Gelegenheit, über ihre frühe Witwenschaft zu trauern. Um sie braust so viel Rungesches Leben, dass sie sich nie einsam fühlt.

Die Schwester Regina Charlotte hat es nur achtzehn Jahre in Wolgast und überhaupt auf der Welt ausgehalten. Sie liebte alles Stille, den Garten und den Friedhof, die Blumen und die Schmetterlinge, und sie fühlte sich jetzt gewiss wohl in der ewigen Stille.

Durch Daniel breitete sich die Familie Runge nach Hamburg aus, auch wenn er keine eigene Familie begründete. Die auf Daniel folgende Schwester Anna Christine, Stienchen genannt, blieb gleichfalls unvermählt, lebt im Wolgaster Elternhaus, kränkelt und ist oft schwer zu ertragen.

In Wolgast lebt auch Jakob Friedrich, Kaufmann und Reeder wie der Vater, tüchtig, verheiratet mit Friederike Peters, die er bei seiner Schwester Helwig in der mecklenburgischen Runge-Heimat kennengelernt hat. Anlässlich seiner Hochzeit vor vier Jahren waren alle Runge-Kinder in Wolgast vereint. Ihm, Jakob, hatte Otto das Bild von der Heimkehr der Söhne schenken wollen.

Der nächste Sohn, David Runge, ist Landmann durch und durch, verwaltet die Ländereien der Schwester und seine eigenen an der Müritz. Er fühlt sich als Mecklenburger, hat eine Neubrandenburgerin zur Frau, ist ungemein fleißig und tüchtig, voller Humor, Schwung und Gesundheit. Der folgende Bruder Karl Gustav starb schon mit drei Jahren. Den leeren Platz nahm bald Philipp Otto ein.

Auch Ottos jüngerer Bruder, Karl Hermann, verspricht ein tüchtiger Landwirt zu werden. Er ist Ottos Lieblingsbruder, ein wenig heimlich zwar, denn Daniel neigt zur Eifersucht. Aber Otto ertappt sich dann und wann doch bei dem Gedanken, dass er auch bei Karl Hermann leben könnte, wenn der erst einmal richtig Fuß gefasst hätte mit sich und seiner zukünftigen Familie. Er hat im vergangenen Jahr geheiratet. Und er wird sich des jüngsten Runge-Sohnes Gustav annehmen müssen, der lange mit Otto im Hamburger Hause Daniels lebte, um den Beruf eines Buchhändlers zu erlernen, den es aber doch nicht bei Daniel und den Büchern hielt. Er sehnte sich nach frischer Luft und wollte auch lieber Landmann werden. Mit seiner Gesundheit ist es nicht weit her. Sein tägliches Nasenbluten ist noch immer beunruhigend. Jetzt lebt er beim Bruder David.

Otto wird sie auf seiner Heimfahrt alle miteinander besuchen. Statt der Heimkehr der Söhne die Heimkehr der Geschwister, die Heimkehr zu den Geschwistern.“

Und für die Leser bleibt neben dem Leseerlebnis die Einladung, sich einmal ausführlicher mit einem der - trotz seines durch die Tuberkulose tragisch verkürzten Lebens – vielseitigsten Künstlers des 19. Jahrhunderts zu befassen, vom dem Goethe einst gesagt haben soll: „Ein Individuum, wie sie selten geboren werden“. Besonders zu empfehlen ist übrigens seine „Farbenkugel“, das erste dreidimensionale Farbsystem, über das er mit eben jenem Geheimrat aus Weimar korrespondiert hatte. Dieser zeigte sich sehr interessiert, wollte aber offenbar von seinen eigenen Überlegungen zu seiner „Farbenlehre“ nicht allzu viel preisgeben.

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