(ddp direct) Es mutet an wie der Kampf zwischen David und Goliath. Das westfälische Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hatten am Dienstag publik gemacht, dass auf einem Kreuzfahrtschiff von AIDA vor einem Landgang auf die Färöer-Inseln von dem bekannten und in der Öffentlichkeit stehenden Reiselektor
Jörg Trobitzsch (lt. AIDA Buchautor, Nordlandexperte, Fotograf und Abenteurer") empfohlen würde, Walfleisch zu probieren. Die Walschützer riefen zum
Facebook-Protest auf und Hunderte empörter Tierfreunde schrieben ihren Frust auf der
AIDA-Seite des sozialen Netzwerks. Als AIDA anfing, einen Großteil der Proteste zu löschen, mit der Begründung, dass sie überflüssig seien, wurden die Proteste lauter. Um die verbleibenden Protest-Beiträge in den Hintergrund zu drängen, rief AIDA seine über 500.000 Facebook-Nutzer auf, eigene Kreuzfahrtfotos einzureichen. Die knapp 3.500 Liker des WDSF kamen dagegen nicht mehr an.Als das WDSF gestern eine
Pressemeldung ankündigte, kam AIDA Cruises dem mit einer eigenen
Pressemitteilung zuvor. Darin propagiert der Kreuzfahrt-Riese seine Artenschutzbemühungen als Grundlage zum wirtschaftlichen Erfolg. Lediglich vom Konsum bedrohter Pflanzen- und Tierarten bei Landgängen wird abgeraten. Von den Gefahren des Verzehrs von kontaminiertem Walfleisch ist in der Meldung keine Rede. Die Walschützer hatten darauf hingewiesen, dass das Walfleisch speziell auf den Färöer-Inseln stark mit
Schwermetallen belastet sei und sich auf der Inselgruppe teilweise undeklariert auf Fischbuffets in Restaurants wiederfinden würde. AIDA würde mit der Empfehlung des Walfleischverzehrs seine Gäste gefährden. Außerdem fordert das WDSF das Kreuzfahrtunternehmen auf, nach dem erneuten blutigen Abschlachten von 392 Grindwalen innerhalb der letzten 10 Tage, das Ziel der Färöer-Inseln aus moralischen und ethischen Gründen ganz zu streichen. Davon will sich AIDA offenbar nichts wissen. Der Pressechef Hansjörg Kunze schrieb dem WDSF, dass die AIDA-Umweltdirektorin, Monika Griefahn (Ex-Umweltministerin), sich derzeit in Urlaub befinde. Kunze verweist lediglich auf den
Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens. Aber auch dort findet sich nichts zum Thema Walfleischverzehr. Bezüglich der Färöer-Inseln würden den AIDA-Gästen Informationen zum Thema Artenschutz gegeben.Der WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller will nach der Urlaubsrückkehr von Frau Griefahn das persönliche Gespräch suchen, um AIDA doch noch zum Einlenken zu bewegen. Bis dahin sollen die Proteste auf der
WDSF-Facebook-Seite fortgesetzt werden. Hintergrund:
http://www.wdsf.eu/index.php/aktionen/faeroeer-walfang/faeroeer-walfleisch-verseuchungShortlink zu dieser Pressemitteilung:
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Das gemeinnützige Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) ist eine der weltweit aktivsten Organisationen zum Schutz von Meeressäugetieren mit Vor-Ort-Protestaktionen und juristischen Interventionen gegen katastrophale Haltungen in Delfinarien und Tierquälerei. Das WDSF initiiert wissenschaftliche Expertisen über Delfinhaltung und Delfinarien. Der Verwaltungsaufwand des WDSF ist minimal, da aufgrund des notariellen Vertrags keine Gehälter oder Zuwendungen gezahlt werden. Sämtliche WDSF-Unterstützer sind ehrenamtlich tätig.
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