Das Projekt "Schneider Café"

Seit über zehn Jahren besteht zwischen dem Peter-Friedrich-Ludwig-Stift in Esens und der Abschlussstufe Bereich Geistige Entwicklung der Christian-Wilhelm-Schneider Förderschule ein Kooperationsprojekt - das Schneider Café.
Alle zwei Wochen Dienstags findet es im Peter-Friedrich-Ludwig-Stift statt. Im Rahmen dieses Projektes backen zwei Schüler in der Schule Kuchen und nehmen ihn mit zum Stift.
Dort decken sie die Tische ein, servieren den Senioren Tee, Kaffee und den Kuchen und kassieren am Ende genau wie in einem normalen Café ab und räumen wieder auf.
Dieses Projekt bringt den Schülern und Schülerinnen einerseits unter zwar geschützten, aber realen Bedingungen einen Aus-schnitt des Berufslebens nahe. Sie üben sich neben alltäglichen Tätigkeiten wie Tische decken und abräumen im Lesen von Rezepten, dem Erstellen von Einkaufslisten, dem Einkauf und dem Kuchenbacken.Andererseits kommen sie in Kontakt mit älteren Menschen und üben den Umgang mit ihnen.
Sie müssen Blickkontakt aufnehmen, sie ansprechen, nach ihren Wünschen fragen, sie in diesem begrenzten, übersichtlichen Rahmen versorgen. Das traut sich nicht jeder Schüler auf Anhieb. Daneben ist das Kassieren und der Umgang mit Geld, das Zusammenrechnen und Herausgeben eine weitere lebenspraktische Übung.
In der Schule wird das verdiente Geld gezählt und mit den Unkosten durch die Backzutaten verrechnet. Dann wird es dem bereits vorhandenen Verdienst hinzu gerechnet.
Im Hintergrund ist als Hilfe und Unterstützung stets eine Mitarbeiterin aus der Klasse anwesend. Sie achtet darauf, dass die Schüler nicht überfordert werden, hält sich aber zurück, um ihnen keine Arbeit, die sie leisten können, aus der Hand zu nehmen. Die Schüler sollen durch klare Arbeitsanweisungen gefordert werden und dabei ihre eigenen Kompetenzen wahrnehmen und erweitern. So sollen ihr Selbstvertrauen und ihre Selbstsicherheit gestärkt werden.

Die Senioren kennen die Schüler häufig schon mit Namen und lassen sich gerne von ihnen bedienen. Auch die Schüler kennen einen Teil der Senioren, die regelmäßig kommen mit Namen und lernen, sie damit anzusprechen, wenn sie nach den Wünschen fragen. Natürlich kann es auch mal zu kleinen Konflikten kommen, aber die lassen sich mit oder ohne Unterstützung schnellstens beheben.
Im Laufe des Jahres gönnt sich die Klasse gemeinsam von dem verdienten Lohn etwas besonderes wie Eisessen oder ähnliches und zu Weihnachten wird in einem Café gefrühstückt. Die Schüler sind sehr stolz auf das erarbeitet Geld und überlegen sehr sorgfältig, wofür es ausgegeben werden soll.
Insgesamt ist die Klasse A1 sehr stolz darauf, so ein Projekt mitzugestalten
Verfasserin: Heidemarie Harms

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