Die Europäische Union (EU) hat sich in den letzten Jahren verstärkt der Förderung nachhaltiger und umweltfreundlicher Praktiken in verschiedenen Bereichen verschrieben. Zwei wichtige Initiativen, die im Rahmen dieser Bestrebungen entwickelt wurden, sind die ESG (Environmental, Social, Governance) und die Farm-to-Fork-Strategie. Diese Strategien zielen darauf ab, ökologische und soziale Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu fördern und die Ernährungssysteme in der EU umzugestalten.
European Green Deal: Vereint die ESG und Farm-to-Fork
Beide Strategien sind Teil des europäischen Green Deals, einer umfassenden Agenda der EU, die darauf abzielt, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen und gleichzeitig nachhaltiges Wachstum zu fördern. Die ESG- und Farm-to-Fork-Strategien stellen wichtige Instrumente dar, um diese Ziele zu erreichen und die EU als Vorreiterin im Bereich der Nachhaltigkeit zu positionieren.
Die ESG-Strategie der EU bezieht sich auf die Integration von Umwelt-, sozialen und Governance-Faktoren in die Entscheidungsfindung und das Handeln von Unternehmen und Investoren. Sie ist eine Antwort auf die wachsende Bedeutung dieser Faktoren für den langfristigen Erfolg und die Stabilität von Unternehmen. Die EU verfolgt das Ziel, Nachhaltigkeit in den Finanzsektor zu integrieren, indem sie die Transparenz und Offenlegung von Umwelt- und Sozialrisiken fördert, um eine fundierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Fakten zur Umsetzung der europäischen ESG-Strategie in der Landwirtschaft:
Die "Gemeinsame Agrarpolitik" (GAP) ist das Hauptinstrument der EU zur Unterstützung der Landwirtschaft.
Im Rahmen der ESG-Strategie werden die GAP-Zahlungen an umwelt- und klimafreundliche Praktiken geknüpft. Landwirte müssen bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, um volle Unterstützung zu erhalten.
Die ESG-Strategie fördert den Schutz und die Wiederherstellung der Biodiversität in der Landwirtschaft durch Maßnahmen wie die Förderung von natürlichen Lebensräumen, die Schaffung von Blühstreifen und die Reduzierung des Pestizideinsatzes, um die Ökosystemleistungen in der Landwirtschaft zu verbessern.
Die Landwirtschaft ist ein bedeutender Treibhausgasemittent. Mit der ESG-Strategie werden die Umstellung auf klimafreundliche Praktiken, wie beispielsweise die Reduzierung von Methanemissionen aus der Tierhaltung, die Förderung von klimaresistenten Sorten und die Einführung von Agroforstsystemen zur Kohlenstoffbindung, gefördert.
Wasser- und Bodenschutz in der Landwirtschaft mit nachhaltiger Nutzung. Die ESG-Strategie hat Maßnahmen ergriffen, um die Gewässerqualität zu verbessern, die Erosion zu reduzieren und den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden zu kontrollieren.
Soziale Aspekte der ESG-Strategie zielen darauf ab, faire Arbeitsbedingungen und gerechte Einkommen in der europäischen Landwirtschaft sicherzustellen. Kleinbetriebe und benachteiligte Gemeinschaften sollen unterstützt werden, um eine nachhaltige Entwicklung in der Landwirtschaft zu fördern.
Digitalisierung und Innovation werden durch die ESG-Strategie mit dem Einsatz von digitalen Technologien und innovativen Ansätzen in der Landwirtschaft gefördert. Dies umfasst den Einsatz von Präzisionslandwirtschaft, IoT-Geräten, Datenanalyse und künstlicher Intelligenz, um die Produktivität zu steigern und Ressourcen effizienter zu nutzen.
Um die Umsetzung der ESG-Strategie in der Landwirtschaft sicherzustellen, werden Kontrollmechanismen und Überwachungssysteme eingerichtet, die regelmäßige Inspektionen, Berichterstattung und Nachverfolgbarkeit verwenden, um die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien zu überprüfen.
"Vom Acker auf den Tisch" - nah, frisch und nachhaltig
Die Farm-to-Fork-Strategie der Europäischen Union (EU) wurde im Mai 2020 veröffentlicht und hat das Ziel, die Lebensmittelsysteme der EU bis 2050 nachhaltiger zu gestalten. Sie befasst sich mit den Herausforderungen, vor denen das derzeitige Ernährungssystem steht, wie dem Verlust der biologischen Vielfalt, dem Klimawandel und der Belastung der Ressourcen. Die Strategie fördert eine nachhaltigere und umweltfreundlichere landwirtschaftliche Produktion, den Schutz der Biodiversität, gesunde Ernährung und die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung.
Die Strategie umfasst verschiedene Maßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Fischerei, Ernährung und Umwelt, um die Ernährungssicherheit und Nachhaltigkeit in der EU zu verbessern. Zur Umsetzung der Farm-to-Fork-Strategie setzt die EU verschiedene Initiativen und Maßnahmen um. Dazu gehört unter anderem:
Die EU fördert die Umstellung auf eine nachhaltige Landwirtschaft durch verschiedene Instrumente wie Subventionen und Beratungsprogramme. Zudem sollen bis 2030 mindestens 25 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet werden.
Reduktion von Pestiziden und Düngemitteln bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren, mit Neuentwicklungen von Technologien und Methoden, um die landwirtschaftliche Produktion nachhaltiger zu gestalten.
Ein weiteres Ziel der EU besteht darin, den Anteil an Bio-Produkten bis 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen und den Verkauf von Bio-Lebensmitteln zu fördern.
Zudem soll die Reduktion von Lebensmittelabfällen bis 2030 um die Hälfte reduziert werden. Hierfür werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie beispielsweise die Förderung von Verpackungs- und Recyclinglösungen und die Verbesserung der Informationspolitik gegenüber Verbrauchern.
Auch die Verbraucher sollen mit der Farm-to-Fork Strategie ins Boot geholt werden, um eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu wählen. Hierfür werden Informationen über gesunde Ernährung bereitgestellt und die Kennzeichnung von Lebensmitteln verbessert.
European Green Deal: Ich, Du, wir alle
Angst vor Veränderungen lassen sich nicht mit den globalen Herausforderungen vereinen. Deshalb kann nur der Blick nach vorne helfen, denn wir alle sitzen in einem Boot. Insgesamt erfordern die Umsetzungen der Strategien enge Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Landwirten, Lebensmittelherstellern und Verbrauchern, um eine nachhaltigere und gesündere Lebensmittelproduktion und -versorgung zu erreichen. Mit der Umstellung auf nachhaltigere Praktiken in der Landwirtschaft und beträchtlicher Investition, sowohl finanziell als auch in Bezug auf Ressourcen und Schulungen. Dies stellt insbesondere für kleinere landwirtschaftliche Betriebe eine Herausforderung dar. Die ESG-Strategie gilt als umfassender Ansatz und erfordert eine enge Zusammenarbeit und Koordination zwischen Landwirtschaft, Umwelt, Forschung und Bildung. Die Schwierigkeit besteht darin, einen ausgewogenen Ansatz zu finden, der sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigt. Sicherzustellen ist, dass die ESG-Strategie nicht nur Umweltaspekte abdeckt, sondern auch soziale Gerechtigkeit, faire Arbeitsbedingungen und die Lebensfähigkeit der landwirtschaftlichen Gemeinschaften berücksichtigt.
Die Umstellung auf eine Farm-to-Fork-Strategie erfordert nicht nur Anpassungen in der Produktions- und Vertriebskette, um den Verbrauchern qualitativ hochwertige und nachhaltige Lebensmittel anzubieten, sondern auch Veränderungen von Lebensgewohnheiten der Verbraucher. Viele Herausforderungen, aber auch zahlreiche Chancen, die nur gemeinsam funktionieren, als eine Gemeinschaft mit umfassender Zusammenarbeit, Investitionen und politischer Unterstützung, um eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft in den EU-Ländern zu verwirklichen. Die MABEWO-Unternehmensgruppe stellt sich diesen Herausforderungen als Teil der Gemeinschaft.
V.i.S.d.P.:
Jörg Trübl
Umweltingenieur
Verwaltungsrat MABEWO AG
Die MABEWO AG steht für Nachhaltigkeit. "Make a better world" investiert in die Zukunft und entwickelt innovative Technologien, um die größten Herausforderungen unserer Zeit zu lösen: Klimaschutz, Energiewende, Ressourcenschonung und Lebensmittelversorgung. Herr Jörg Trübl ist ausgebildeter Umweltingenieur und verfügt über 20 Jahre praktische wirtschaftliche Erfahrung in der Unternehmensführung als Berater, Coach und CEO von KMUs in Europa.